Das Museum
Romy Schneider prägte die Filmkunst des 20. Jahrhunderts entscheidend, und es ist unser Ziel, sowohl ihr filmisches Werk als auch die Arbeiten anderer Künstler dieser Epoche zu würdigen.
Die Eröffnung des Romy Schneider Museums fand am 23. September 2020 anlässlich ihres 82. Geburtstags statt. Die erste Ausstellung konzentrierte sich auf ihre Rolle als Theater- und Filmschauspielerin, unter anderem in Luchino Viscontis „Boccaccio 70“. Roger Fritz, ein enger Freund Schneiders, stellte dem Museum exklusive Fotografien zur Verfügung und war bis zu seinem Tod im November 2021 Ehrenmitglied des Vereins.
Der Verein Institut Romy Schneider Archiv & Museum e.V. wurde 2019 gegründet, um das Andenken an Romy Schneider und andere Filmschaffende zu bewahren. Das Museum zeigt eine Dauerausstellung, die kontinuierlich erweitert wird, sowie Wechselausstellungen, wie die zu Gerd Rattei (2021) und „Ikonen der 2000er“ (2022).
Neben den künstlerischen Aspekten wird auch Romy Schneiders soziales Engagement gewürdigt. Sie war Mitglied des Schutzkomitees Freiheit und Sozialismus, das sich für bedrohte Künstler in der DDR einsetzte. Ihre Stasi-Akte und weitere Dokumente gehören zum Archivbestand des Museums.
Romy Schneider war Mitglied des Schutzkomitee Freiheit und Sozialismus. Aus diesem Grund legte die Stasi eine Akte über Romy Schneider an. Ihre Stasi Akte und weitere Unterlagen über die Arbeit des Schutzkomitee Freiheit und Sozialismus befinden sich im Archivbestand im Museum.


Der Verband deutscher Schriftsteller (VS) in der IG Druck und Papier Berlin hat eine Patenschaft für den in der DDR inhaftierten Schriftsteller Jürgen Fuchs übernommen. Auf seine Initiative hat sich ein Schutzkomitee für die wegen ihrer Meinungsäußerung beruflich, politisch und persönlich bedrohten DDR Bürger gebildet.
Das Schutzkomitee Freiheit und Sozialismus hat sich folgende Aufgaben gestellt:
1.Unterstützung der Betroffenen, ihrer Angehörigen und ihrer rechtlichen Schritte
2.Internationalisierung der Schutzkampagne
3.Sammlung, Aufbereitung und Schutz von Informationen
4.Aktionen und Veranstaltungen (Information und Solidarität) von Fall zu Fall
5.Zusammenarbeit mit Initiativen gegen Berufsverbote, Zensur und politische Unterdrückung in der BRD und im Ausland, von Fall zu Fall.
Im Jahr 1976 wurde Wolf Biermann aus der DDR ausgebürgert. Biermann selbst legte seine Sicht der Dinge am 10. Dezember 1976 auf einer Pressekonferenz des „Schutzkomitee Freiheit und Sozialismus“ in West-Berlin dar. Die Gruppe hatte sich als Reaktion auf die Ausbürgerung gegründet und bemühte sich fortan um die Freilassung inhaftierter Künstler und Intellektueller in der DDR. Romy Schneider äußerte sich in einem Interview „Ich habe heute für das Schutzkomitee in Berlin unterschrieben – so wie viele andere. (…) Ich habe vier Freunde in Paris angerufen, Simone Signoret, Yves Montand, Michel Piccoli und Claude Sautet – und alle vier haben auch unterschrieben. Das wollte ich Ihnen gerne sagen!“
In der aktuellen Ausstellung befasst sich das Mueum mit einer ganz anderen Thematik über Romy Schneider
Romy Schneider beschäftigte sich in ihren späten Jahren intensiv mit der Schuldfrage der Väter und Müttergeneration. Ihr letzter Film, Die Spaziergängerin von Sanssouci (1982), war von ihr selbst initiiert und widmete sich den Tragödien der Kriegszeit. Der Film erzählt die Geschichte von Max Baumstein, einem Präsidenten einer Menschenrechtsorganisation, der den paraguayischen Botschafter erschießt und in Rückblenden von seiner Misshandlung durch die SA und seiner Emigration erzählt.
Sie widmete diesen Film David und seinem Vater. Romy Schneiders Ex-Mann Harry Meyen stammte aus einer jüdischen Familie und überlebte ein Konzentrationslager.
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"Gruppenbild mit Dame" (1977): In diesem deutsch-französischen Filmdrama nach dem Roman von Heinrich Böll spielt Schneider die Rolle der Leni Gruyten, die während des Zweiten Weltkriegs eine Beziehung mit einem sowjetischen Kriegsgefangenen eingeht. Der Film thematisiert die Auswirkungen des Krieges und die Rolle der Zivilbevölkerung.
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"Abschied in der Nacht" (1975): In diesem Film, der im besetzten Frankreich spielt, verkörpert Schneider die Frau eines Arztes, der sich an den deutschen Besatzern rächt, nachdem seine Familie ermordet wurde. Der Film zeigt die Grausamkeiten des Krieges und den Widerstand gegen die Besatzung.
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Das alte Gewehr (Le Vieux Fusil)
ist ein französisch-deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1975 unter der Regie von Robert Enrico. Der Film erzählt die Geschichte eines Mannes, der im Zweiten Weltkrieg seine Familie durch ein Massaker der deutschen Wehrmacht verliert und sich auf einen Rachefeldzug begibt.
Frankreich, 1944: Julien Dandieu, ein friedlicher Landarzt, hat seine Familie in Sicherheit gebracht, während er sich um seine Patienten kümmert. Als er nach den Kämpfen in sein Dorf zurückkehrt, findet er seine Frau und seine Tochter tot vor, Opfer eines Massakers der deutschen Wehrmacht. Verzweifelt und von Rachedurst getrieben, nimmt er sein altes Gewehr und macht sich auf die Suche nach den Verantwortlichen.
Der Film zeigt die Grausamkeiten des Krieges und die Zerstörung, die er anrichtet. Er thematisiert auch die Frage nach Rache und Vergeltung.Das alte Gewehr ist ein bewegender und aufrüttelnder Film über die Schrecken des Krieges und die Suche nach Rache. Er ist ein wichtiger Beitrag zur Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit.
Kulturschloss Lausitz
Filmmuseum / Romy Schneider Ausstellung
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