Ausstellungsraum HERRENZIMMER

Im Alt-Berliner Zimmer des Klein Loitzer Schlosses widmet sich unsere Ausstellung dem jüdischen Schauspieler Otto Wallburg, der 1944 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde. Wallburg war ein beliebter Schauspieler, der in den 1930er Jahren mit bekannten Stars wie Magda Schneider, Brigitte Helm und Willy Fritsch vor der Kamera stand. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde ihm die Teilnahme am kulturellen Leben untersagt, was ihn zur Flucht ins Exil zwang, wo er schließlich in Auschwitz sein Leben verlor.
Ebenso gedenken wir Joachim Gottschalk, einem weiteren talentierten Schauspieler, dessen Karriere und Leben von den Ereignissen der Nazi-Zeit geprägt wurden. Gottschalk, der in Cottbus das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium besuchte, setzte seine Schauspielkarriere trotz der Verfolgung seiner jüdischen Frau fort. 1941, als ihm das Bühnenverbot drohte und seine Familie die Deportation befürchten musste, beging die Familie Gottschalk Selbstmord.
In der Ausstellung wird auch an Filmschaffende erinnert, die aufgrund ihrer Herkunft oder politischen Haltung gezwungen waren, ins Exil zu fliehen. Diese Künstler standen nicht nur vor der Herausforderung der Flucht, sondern auch vor der schwierigen Aufgabe, ihre Karriere in einem fremden Land fortzusetzen.
Besonders wird in der Ausstellung auch an jene Filmkünstler erinnert, die ihren jüdischen Kollegen beistanden. Ein Beispiel dafür ist die Schauspielerin Lilian Harvey, die ihre jüdischen Kollegen unterstützte und selbst als eine der prominenten Figuren der Ufa-Ära galt. Ihre Haltung und ihr Engagement während dieser dunklen Zeit werfen ein bescheidenes Licht auf den Widerstand und die in Teilen vorhandene Solidarität innerhalb der Filmindustrie.